Wilfried Brosinsky

Wie erlebst Du die Zeit der Corona-Krise? Wie wirkt sich das auf Deinen Alltag und Dein Schaffen aus?

Wirtschaftlich durchlebe ich die Pandemie relativ entspannt. Was mir sehr fehlt ist die passive und aktive Teilnahme am kulturellen Leben. Ich liebe den Besuch von Theateraufführungen, Konzerten, Opern, Kunstausstellungen, Kunstmärkten usw.

Über die letzten zwei Jahre habe ich einige Bilder geschaffen die ich auf Ausstellungen präsentieren wollte. Aufgrund der Pandemie ist alles abgesagt worden bzw. ich brauchte erst gar nicht versuchen selbst etwas zu organisieren. Ich hatte zwar die Auslagen für Drucke aber keine Einnahmen daraus.

Das Gute an der Krise: Ich erkenne, dass ich mich in einer künstlerischen Blase befinde und suche nun den Austausch mit anderen Kunstschaffenden.

Es wurden jede Menge Hilfspakete geschnürt – auch für Kulturschaffende und die Veranstaltungsbranche. Funktioniert das für Dich?

Als Rentner bin ich finanziell abgesichert. Da brauche ich gar nicht erst anzufragen.

Was sind Deine Wünsche für die Zukunft der Kulturstadt Landau?

Der Mensch ist ein Kulturwesen. Ohne Kultur ist ein gesellschaftliches Miteinander unmöglich. Kultur hat die gesamte menschliche Entwicklung begleitet. Verlieren wir Kultur, verlieren wir unser gesellschaftliches Miteinander. In Kultur sehe ich das bedeutsamste Bindeglied zwischenmenschlicher Beziehungen. Kunst ist der innovative Teil von Kultur.

Für die Kulturstadt Landau wünsche ich mir zu erkennen, dass Kunst einen wesentlichen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt liefert. Als Bestandteil der Kultur ist Kunst für ein friedvolles Miteinander von elementarer Bedeutung. Ich möchte, dass Kunst alle erreicht ohne, dass dies von den finanziellen Möglichkeiten einzelner abhängig ist. Ich möchte ein breites Angebot zur aktiven und passiven Teilnahme an Kunst für alle.