Susanne Wadle

Bildende Künstlerin

susannewadle.de

Wie erlebst Du die Zeit der Corona-Krise? Wie wirkt sich das auf Deinen Alltag und Dein Schaffen aus?

Wie erlebe ich die Pandemie? Ich denke man hätte die Kultur vom Lockdown ausnehmen bzw. bei den Einschränkungen stärker differenzieren sollen. Es gibt viele Museen, Theater und Konzerthäuser mit hervorragenden Hygienekonzepten und großzügigen räumlichen Bedingungen.

Meine Künstlerische Arbeit in der Pandemie? Meine Arbeit im Atelier (Bildhauerei, Objekte, Installation, Malerei) kann glücklicherweise kontinuierlich weitergehen. Die Lockdown-bedingte Entschleunigung hat auch positive Seiten.

Planung von Ausstellungen in naher und weiterer Zukunft gestaltet sich seit der Pandemie aber ganz schwierig, da viele Veranstalter auch im Ausland (bsp. Frankreich) coronabedingt noch keine genaue Perspektive über ihr Programm haben.

Geplante Ausstellungen werden wahrscheinlich als digitale Ausstellung zugänglich sein, so etwa die Kreisgalerie Dahn (Eröffnung am 21. März 2021). Dies ersetzt natürlich keine lebendige direkte Begegnung mit Kunstwerken und Besuchern. Ausstellungsbesucher*innen können bei digitalen Präsentationen leider nur auf begrenzte Weise mit den Werken in Dialog treten. Verkäufe gestalten sich für mich dadurch natürlich viel schwieriger.

(Unklar ist in diesem Zusammenhang die Finanzierung einer Videoproduktion. Eigentlich sollte dafür den Künstler*innen ein Budget zur Verfügung gestellt werden.)

Alltag: Meine Familie braucht mehr Aufmerksamkeit durch das Homeschooling dreier Kinder im Alter von 10, 14 und 17 Jahren. Anstrengend im Sinne einer Mehrfachbelastung ist auch die viel intensivere Hausarbeit und das Zurückgeworfenwerden auf den häuslichen Kontext insgesamt.

Bund, Land und z.T. auch Kommune bieten verschiedene Hilfspakete und Förderprogramme an. – auch für Kulturschaffende und die Veranstaltungsbranche. Funktioniert das für Dich?

Ich habe während der Coronapandemie bisher durch die Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur zwei Werkstipendien erhalten und bin sehr dankbar dafür, stellt diese Hilfe doch auch neben der finanziellen Unterstützung eine Wertschätzung dar. Gleichwohl kann das Stipendium meinen Einkommensverlust der letzten Monate bei Weitem nicht ausgleichen.

Was sind Deine Wünsche für die Zukunft der Kulturstadt Landau?

Ich hoffe, dass sich bald wieder ein vielfältiges buntes reichhaltiges und inspirierendes kulturelles Leben wird entfalten dürfen – ganz wie wir es vor der Pandemie in Landau geschätzt haben und genießen konnten. Ich hoffe, dass alle Kultureinrichtungen und besonders auch die kleinen Veranstalter und Initiativen unserer Stadt den Lockdown überleben. Ich wünsche mir persönlich als Künstlerin mehr am kulturellen Programm unserer Stadt aktiv partizipieren und mittwirken zu dürfen.