Kino-Filmfestivaltechniker
Wie erlebst Du die Zeit der Corona-Krise? Wie wirkt sich das auf Deinen Alltag und Dein Schaffen aus?
Statt über 200 Hotelübernachtungen im Jahr plötzlich 345 Tage zu Hause. Statt tausende Kilometer in LKW, PKW und Flugzeug durch die Welt zu reisen mit dem Fahrrad durch Landau zu fahren. Nach Jahrzehnten Lager und Werkstatt aufgeräumt. Viel Zeit für die Familie. Zeit, vieles zu hinterfragen.
Was fehlt ist die Zusammenarbeit mit den lieben Kolleg*innen aus der ganzen Welt. Das Gefühl ein Filmfestival trotz aller Schwierigkeiten perfekt auf die Leinwand gebracht zu haben. Der Blick auf ein zufriedenes Publikum nach einer gelungenen Veranstaltung. Aber überschattet wurde alles durch den Tod eines lieben Freundes und Kollegen der Corona nicht überlebt hat. Da relativiert sich vieles.
Es wurden jede Menge Hilfspakete geschnürt – auch für Kulturschaffende und die Veranstaltungsbranche. Funktioniert das für Dich?
Mit den Hilfsprogrammen kann ich Lagermiete, Versicherungen und ähnliches bezahlen. Das ist gut aber zu wenig zum Überleben.
Für Krankenversicherung, Altersvorsorge, den normalen Lebensunterhalt gibt es in Rheinland-Pfalz nichts. Man wird auf Hartz 4 verwiesen. Ein Arbeitsplatz in der Kultur ist leider viel weniger Unterstützung wert als bei Lufthansa, TUI und vielen anderen. Ich lebe von privater Unterstützung.
Was sind Deine Wünsche für die Zukunft der Kulturstadt Landau?
Ich wünsche mir einen schnellen Neustart. Aber einen Neustart mit Hirn, kein weiter so wie zuvor. Auch die Kultur muss nachhaltiger, klimaneutraler werden. Die Wertschätzung von Kultur muss sich auch in gerechter Bezahlung zeigen. Die Kultur in Landau muss bunter, vielfältiger werden.