Olga David

Malerin, Grafikerin, Illustratorin

olga-david.de

Wie erlebst Du die Zeit der Corona-Krise? Wie wirkt sich das auf Deinen Alltag und Dein Schaffen aus?

Was ich wirklich vermisse, ist reale Kommunikation mit Kollegen, Interessierten, Kunden und Käufern. Zuallererst mit meinen Kollegen, für jeden Kreativen ist diese Kommunikation sehr wichtig für die eigene Entwicklung, den Austausch von Ideen und neuen Projekten. Ein großer Nachteil, der mit Einschränkungen verbunden ist, ist das Fehlen eines direkten Kontakts.

Wie hat sich die Pandemie auf meine Arbeit ausgewirkt? Als Russin bin ich erfahren darin, Krisen, Katastrophen und Epidemien im wörtlichen und im übertragenen Sinne zu überwinden 🙂 Nachdem alle Ausstellungen und andere öffentliche Veranstaltungen abgesagt wurden, lerne ich neue Techniken wie Grafikdesign, Computergrafik und Illustration.

Es wurden jede Menge Hilfspakete geschnürt – auch für Kulturschaffende und die Veranstaltungsbranche. Funktioniert das für Dich?

Ja, die oben genannten Design- und Grafikkurse wurden mit finanzieller Unterstützung des Bundesprogramms „Neustart Kultur“ ermöglicht. Ich erhielt auch ein Projektstipendium der Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur. Während eines Einkommensrückgangs ist dies eine kleine, aber wichtige Hilfe.

Was sind Deine Wünsche für die Zukunft der Kulturstadt Landau?

Mehr Initiativen bei der Unterstützung von Solokünstlern, Malern, Musikern, Sängern, Dichtern und Bildhauern. Nicht, wenn der Künstler an die Türen von Institutionen klopft auf der Suche nach einem Podium für seine Kunst, sondern wenn die Stadt eine solche Gelegenheit organisiert: Ausstellungen, Konzerte, Performances.

Ein schwieriges Thema für mich als Ausländerin ist die Schwierigkeit, ein bezahlbares Studio zu finden. In Russland zum Beispiel stellt die Stadt den Künstlern kostenlos Atelierräume zur Verfügung. Landau verfügt über eine ausreichende Anzahl leerstehender Räumlichkeiten, die kostengünstig vermietet werden können, wodurch der Zustand erhalten bleibt und somit mehr Orte für das kulturelle Leben der Stadt geboten werden. Als Gegenleistung könnte ich beispielsweise Kurse für Flüchtlingskinder oder bedürftigen Familien vorschlagen.