Johannes Klement

Betriebsleiter Veranstaltungsstätten Meister für Veranstaltungstechnik

stadtholding.de

Wie erlebst Du die Zeit der Corona-Krise? Wie wirkt sich das auf Deinen Alltag und Dein Schaffen aus?

Durch den Wegfall der Veranstaltungen in unseren Veranstaltungshäusern hat sich der Alltag markant verändert. Wo man vor der Krise mit Herzblut das Veranstaltungsgeschehen geplant und vorbereitet hat, klafft nun eine große Lücke. Und diese Lücke bezieht sich nicht nur auf den Veranstaltungskalender. Seit Beginn der Krise mussten wir uns ein Stück neu finden. Natürlich konnten in dieser Zeit Projekte vollendet werden, welche zuvor zeitlich warten mussten.

Mit viel Freude haben wir im Frühjahr 2020 Streamingkonzerte in unserem Haus durchgeführt. Es war für mich und vermutlich bei allen Beteiligten ein Stück zurückgewonnene Normalität, um wieder der gewohnten Arbeit nachgehen zu dürfen.

Dennoch fehlt mir das Kulturgeschehen in unseren Häuser total. Es ist einfach zu ruhig in einem leeren Veranstaltungssaal ohne Künstler, ohne Publikum und ohne alle anderen Mitwirkenden.

Es wurden jede Menge Hilfspakete geschnürt – auch für Kulturschaffende und die Veranstaltungsbranche. Funktioniert das für Dich?

Ich selbst bin bei einem öffentlichen Arbeitgeber angestellt und komme persönlich recht gut durch die Krise. Die Förderprogramme sollen in erster Linie der freien Kulturszene, den Soloselbstständigen und stark betroffenen Unternehmen helfen und nicht der öffentlichen Hand. Durch den Wegfall der Veranstaltungen mussten wir in weiten Unternehmensteilen auf Kurzarbeit umstellen und haben demnach Hilfsgelder in Anspruch genommen. Dieses Mittel hat uns geholfen durch die Krise zu kommen.

Dennoch sind für die aufgeführten Hilfen und Förderprogramme oft hohe Hürden gesetzt und kommen dadurch nicht passgenau, zu spät oder teilweise überhaupt nicht bei den Betroffenen an. An dieser Stelle würde ich mir weniger Bürokratie wünschen, um wirklich schnelle Hilfe möglich zu machen. Ohne eine starke Förderung der Kulturschaffenden sehe ich das Wiederhochfahren der Kultur als kritisch an.

Was sind Deine Wünsche für die Zukunft der Kulturstadt Landau?

Erst durch die Krise und den Wegfall des kulturellen Lebens wurde deutlich, wie wichtig die gesamte Branche für unsere Gesellschaft ist. Insofern wünsche ich mir für die Zukunft eine bunte, vielfältige und vor allem lebendige Kultur in unserer Stadt.