Dipl. Musiklehrer für Gitarre, Lehrer für F.M. Alexander-Technik
Wie erlebst Du die Zeit der Corona-Krise? Wie wirkt sich das auf Deinen Alltag und Dein Schaffen aus?
Es ist eine sehr anstrengende Zeit. Ich habe gerne mit Menschen zu tun und auch wenn es eine Notlösung ist, den Unterricht online abzuhalten, ersetzt diese Form des Musikunterrichts in keiner Weise den sonst üblichen Gitarrenunterricht, bei dem es bei weitem nicht nur um reine Vermittlung von Lerninhalten geht.
Meine Unterrichtstätigkeit als Lehrer für Alexander-Technik ist, außer im Familienkreis, zum erliegen gekommen.
Es wurden jede Menge Hilfspakete geschnürt – auch für Kulturschaffende und die Veranstaltungsbranche. Funktioniert das für Dich?
Da ich glücklicherweise bisher nur geringe Verdienstausfälle habe, spielen die Fördermaßnamen für mich keine Rolle. Ich möchte jedoch auf die vielen anderen Berufsgruppen wie Musiker, die von Auftritten leben, DJs, Tonmeister, um nur ein paar Wenige zu nennen, hinweisen. Obdachlose erfrieren und haben kaum noch „Einkommen“ (das weiß ich aus erster Hand), der Hunger weltweit nimmt durch die Maßnahmen des fast weltweiten Lockdowns zu…
Was sind Deine Wünsche für die Zukunft der Kulturstadt Landau?
Ich wünsche mir eine lebendige Stadt. Musizierende, tanzende Menschen. Kinder, die auch wieder in der Schule Ihr Lächeln zeigen dürfen.
Der Wiederaufbau unserer Kulturlandschaft wird sicherlich schwierig, schließlich sind auch Musikläden, Kneipen, Pubs usw. Orte, die für eine Stadt auch kulturell förderlich sind. Möglicherweise haben sich viele freischaffende Musiker und Künstler andere Jobs gesucht und hatten somit weniger Zeit, sich kreativ zu betätigen? Aber ich glaube der kulturelle Aufbau wird von unten stattfinden, durch viel freiwilliges und kostenloses Engagement. Allerdings hoffe ich, dass die Stadt Landau sich stärker als bisher für kulturelle Förderungen einsetzen wird, insbesondere auch für kleine Kultureinrichtungen wie zum Beispiel das Haus am Westbahnhof.